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Blohm und Voss L10 'Friedensengel' und L11 'Schneewittchen'
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Im Oktober 1940 wurde bei der DVL ein Torpedo LT 5F mit Gleitfläche und Leitwerk in Windkanal erprobt. Es wurden dann die Gleit-Torpedos GT 1 und GT 2 geplant. Eine Fertigung fand aber nicht statt. Stattdessen wurde bei der Luftfahrt-Forschungsanstalt Braunschweig-Völkenrode ein Gleittorpedo LT 9,2 "Frosch" entwickelt. Inzwischen hatte aber Chefkonstrukteur Dr.-Ing. Richard Vogt bei Blohm und Voss den Gleittorpedo L 10 "Friedensengel" als Entwurf vorgelegt, zu dessen Gunsten dann die anderen Entwicklungen aufgegeben wurden.

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Hierbei handelte es sich um einen Torpedoträger zur Erhöhung der Abwurfentfernung des Torpedos LT 950 C. Dieser Gleiter sollte aus einer Höhe von 2500m abgeworfen werden und eine Reichweite von 8500 m besitzen. Bereits 3 Sekunden nach dem Abwurf wurde ein kleiner Flugdrachen aus einem Behälter unter der linken Tragfläche ausgestoßen, der an einem 25 m langen Kabel nachgeschleppt wurde. War der L 10 etwa 10 m über der Wasseroberfläche, so streifte der Flugdrachen diese und löste durch die vorn angebrachte Membrane elektrisch den Sprengbolzen aus, mit denen der LT 950 C am L 10 befestigt war. Der LT löste sich vom L 10 und lief nun auf einer Unterwasserbahn auf das Ziel zu. Es wurden 54 Stück hergestellt, die ab September 1942 bei den Versuchsabwürfen verbraucht wurden. Es wurden dann 330 Stück in verschiedenen Versionen geplant, von denen 270 Stück auch tatsächlich gebaut worden sind. Hiervon wurden 136 Stück bei Versuchen verbraucht und 34 Stück zur Truppenerprobung an das KG 26 geliefert. Am 21. Dezember 1943 wurde von der He 111 H-6, ND + AS, das Versuchsgerät Nr.58 aus 428 m Höhe bei 281 km/h abgeworfen und bei einem Gleitwinkel von l6° in 18,9 Sekunden Flugzeit eine Weite von 1448 m erreicht. Eine andere He 111, PB + PJ, konnte mit einem anderen Versuchsgerät eine Reichweite von 3276 m erreichen. Bis Kriegsende baute man etwa 450 L 10, die in Peenemünde und Gotenhafen-Hexengrund erprobt wurden. Zu einem Fronteinsatz kam es nicht mehr. (alle Fotos L 10)

Bei dem Torpedogleiter L 11 "Schneewittchen" handelte es sich um eine Weiterentwicklung des L10, bei dem sich der LT 950 C in zwei Rumpfschalen befand, aus denen er sich in einem ähnlichen Verfahren wie beim L 10 löste. Als Trägerflugzeug war das Blohm und Voss-Projekt P.204 vorgesehen. Das RLM lehnte diesen Entwurf aber aufgrund eines Preises von RM 15000,- pro Stück ab.
(Bild oben; LT 950 B bei der Erprobung 1942, nachfolgendes Bild; Ju 188 A-3 PL+TS/ 1944, Bilder unten; He 177 A-5 mit L10/ LT 950 am ETC und anschließendem Abwurf )

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   Länge: 3,894 m
   Spannweite: 2,802 m
   Durchmesser: 0,588 m
   Nutzlast: Gewicht des LT 950 C etwa 220 kg
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