In den Jahren zwischen 1935, als Deutschland die
Aufstellung der Luftwaffe ankündigte, und dem Ausbruch des
Zweiten Weltkriegs war Adolf Hitler darauf bedacht, die Welt mit
der Leistungsfähigkeit seiner Jagdflugzeuge zu beeindrucken.
Dies führte unter anderem zum Entwurf der Messerschmitt Me 209,
die nur zu dem Zweck konstruiert wurde, den
Geschwindigkeitsweltrekord nach Deutschland zu holen. Die Me 209
erinnerte bei oberflächlicher Betrachtung an die Bf 109, war
aber auf den hochgezüchteten Daimler Benz Motor DB 601 ARJ mit
einer Startleistung von 1325 kW (1800 PS) zugeschnitten, der für
sehr kurze Dauer sogar 1693 kW (2300 PS) erbrachte. Diese enorme
Antriebskraft reichte aus für den erhofften Weltrekord, den
Flugkapitän Fritz Wendel am 26. April 1939 im ersten speziell
präparierten Versuchsjäger mit einer Geschwindigkeit von 755,136
km/h aufstellte. Nun schaltete sich das Propagandaministenum
ein, und in den Unterlagen, die man der FAI zur Anerkennung
vorlegte, wurde der Rekordbrecher als Me 109 R ausgewiesen, um
den Anschein zu erwecken, eine Version des damaligen deutschen
Standardjägers habe diesen Erfolg erzielt. Nichtsdestoweniger
stand dieser Rekord etwas mehr als 30 Jahre lang. Messerschmitt
bemühte sich, einen neuen Jäger auf der Grundlage der Me 209 zu
entwickeln, doch das Programm wurde abgebrochen, weil die
Konkurrenzmuster Fw 190 D und Ta 152 bereits im Serienbau waren. |