Nachdem Fieseler
mit der Fi 5 R die Leistungsfähigkeit seiner Firma bewiesen
hatte, bekam er, ebenso wie die Firmen Klemm und BFW, Ende 1933
den ersten Entwicklungsauftrag vom RLM. Verlangt wurde ein
Wettbewerbsflugzeug für den Europarundflug 1934, der bereits im
August stattfinden sollte. Wieder von Arnold konstruiert,
entstand ein viersitziges Kabinen-Reiseflugzeug in
Gemischtbauweise mit der Bezeichnung Fi 97. Wegen der
Ausschreibungsbedingungen sollte es über besonders kurze Start-
und Landestrecken verfügen. Außerdem war die Möglichkeit
verlangt, das Flugzeug schnell auf- und abrüsten zu können. Um
diese Ziele zu erreichen, wurden zwei verschiedene Lösungen
untersucht. Einmal war es der über die ganze Spannweite
reichende so genannte Fieseler-Rollflügel, welcher, auf Schienen
nach hinten herausgefahren, die tragende Fläche und die
Profilwölbung stark vergrößerte. Die zweite Lösung bestand in
hochwirksamen Spaltlandeklappen, die ebenfalls über die ganze
Spannweite reichten. Dafür musste in beiden Fällen für die
Querruder eine andere Lösung in Form von Klappen gefunden
werden, die oberhalb der Rollflügel saßen und jeweils auf der zu
senkenden Flügelseite nur nach oben ausschlugen. Dazu kamen an
den äußeren Flügelvorderkanten automatische Lachmann/Handley
Page Vorflügel. Von den fünf für den Wettbewerb gebauten
Maschinen waren drei mit 250 PS starken Hirth HM 8 U, einem
hängenden 8-Zylinder V-Motor ausgerüstet, während zwei 225 PS
leistende Argus As 17 A hatten, einen hängenden 6-Zylinder
Reihenmotor. Alle waren luftgekühlt. Beim Rundflug kam nur die
Fieselermannschaft als beste deutsche mit ihren fünf Fi 97
vollzählig an das Ziel und landete auf guten Plätzen. |