Die X4 war die erste Luftkampfrakete, die im
Zweiten Weltkrieg erfolgreich eingesetzt wurde. Sie wurde vom
Konstruktionsteam Dr. Kramer entworfen, um von
Hochleistungs-Tagjägern aus sicherer Entfernung gegen
amerikanische Bomberpulks eingesetzt zu werden. Der Grundentwurf
aus dem Jahre 1943 hatte gerade Tragflächen, doch die
Serienausführung wurde mit gepfeilten Flächen gebaut, um den
Luftwiderstand beim Einsatz mit Düsenjägern zu verringern. Die
X4 wurde vom Trägerflugzeug mittels Drahtfernlenkung bis in
unmittelbare Nähe des Ziels gesteuert, wo sie dann automatisch
von einem akustischen Zünder zur Explosion gebracht wurde. Bei
Kriegsende waren 1.300 Raketen hergestellt worden. Die meisten
jedoch konnten nicht mit dem für sie bestimmten Triebwerk
ausgerüstet werden, weil das Herstellerwerk BMW in Stargard
durch alliierte Bomber schwer beschädigt worden war. Der größte
Teil der Flugversuche fand in der zweiten Hälfte des Jahres 1944
statt. Dabei wurde als provisorischer Antrieb ein Feststoffmotor
von Schmidding verwendet. Als Trägerflugzeuge wurden außer Ju 88
G und Ju 188 L drei Focke-Wulf Fw 190 F-8 und eine Fw 190 V69
verwendet. Ihr Einsatz mit der fortgeschrittensten Version der
Me 262 war geplant. Es ist anzunehmen, dass während der letzten
Kriegswochen in Europa im Rahmen der Versuchsprogramme Einsätze
gegen Feindbomber gemacht wurden. Offiziell an die Luftwaffe
ausgeliefert wurde keine. |
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1. Zielannäherungs, bzw. Abstandszünder |
2. Gefechtskopf |
3. Verbindungsringspant |
4. Aluminium-Mittelstück |
5. Tragflächen (Aluminium später Holz) |
6. Spulenbehälter |
7. Leitfläche für Drehmoment |
8. Batterie und Brennkammer |
9. Kommandodraht |
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Länge: |
2,10 m |
Breite: |
0,86 m |
Durchmesser: |
0,220 m |
Antrieb: |
BMW 109-548 |
Gewicht: |
60 kg |
Vmax.: |
900 km/h |
Reichweite: |
2,9 km |
Nutzlast: |
20 kg |
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Jägerrakete X-4 am Trägerversuchsflugzeug Fw 190 V69
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